Wer als junger Mensch ins Berufsleben startet, setzt in Versicherungsfragen oft falsche Prioritäten. Zuerst sollten die wichtigsten Grundrisiken abgesichert werden: Private Schadenhaftung, Krankheit und Berufsunfähigkeit.
Wer Schäden verursacht, muss dafür haften, und zwar in voller Höhe. In der privaten Haftpflichtpolice der Eltern sind junge Leute nur bis zum Abschluss der Erstausbildung mitversichert, danach benötigen sie einen eigenen Vertrag. Ebenfalls wichtig ist natürlich die Krankenversicherung. Die beitragsfreie Familienversicherung in der gesetzlichen Kasse der Eltern endet grundsätzlich mit der Vollendung des 18. Lebensjahres, bei nicht erwerbstätigen Kindern zum Ende des 23. Lebensjahres. Befindet sich das Kind noch in Schulausbildung oder Studium oder leistet es einen Freiwilligendienst, endet die Familienversicherung mit dem 25. Lebensjahr. Wurde die Ausbildung durch einen Freiwilligendienst oder freiwilligen Wehrdienst verzögert, verlängert sich die Familienversicherung über das 25. Lebensjahr hinaus um maximal zwölf Monate. Achtung: Unbedingt zu empfehlen ist auch eine private Absicherung gegen Berufsunfähigkeit, denn gerade junge Menschen am Anfang des Berufslebens haben noch kaum Anspruch auf gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine monatliche Leistung in vereinbarter Höhe, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann. Tipp: Wer früh genug einsteigt, sichert sich besonders günstige Beiträge und vollen Berufsunfähigkeitsschutz gleich ab dem ersten Tag.
Erst wenn die Grundrisiken Schadenhaftung, Krankheit und Berufsunfähigkeit abgesichert sind, sollte man an weitere Policen denken. Vor Schäden an der Wohnungsausstattung beispielsweise durch Brand oder Wasserrohrbruch kann man sich mit einer Hausratversicherung schützen. Solche Schäden sind finanziell schmerzhaft, aber der Höhe nach oft aus eigenen Mitteln bezahlbar. Die Kosten, wenn man einen Wohnungsbrand verursacht, der auf das ganze Mietshaus übergreift, können dagegen in die Millionen gehen. Das Beispiel zeigt: Eine gute Hausratversicherung ist sinnvoll – eine private Haftpflichtversicherung hat aber Priorität, denn das finanzielle Risiko ist ungleich höher.